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MEIST GESTELLTE FRAGEN
Informieren Sie sich über die häufigsten Fragen, die an unsere Praxis gestellt wurden. Sie haben noch mehr Fragen? Dann kontaktieren Sie uns gern. Junge Eltern sind oft verunsichert, wenn ihr Kind häufig kränkelt oder sogar plötzlich krank wird: Ein heftiger Fieberschub bis zu 40 Grad Celsius kann richtig Angst machen. Dann stellt sich die Frage: Was tun? Viele googeln dann, um sich ersten Rat zu holen. Doch die Informationen im Internet sind nicht immer richtig oder von allerbester Qualität.
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Ist mein Kind infektanfällig?Liebe Eltern, manche Säuglinge und Kleinkinder scheinen ständig erkältet zu sein. Aber wieviele Infekte sind noch normal und ab wann liegt eine Immunschwäche vor ? Wenn der sog. ‘Nestschutz’, den alle Neugeborene von ihrer Mutter über die Nabelschnur mitbekommen, etwa nach einem halben Jahr aufgebraucht ist, muß sich das Immunsystem des Kindes ganz aus eigener Kraft mit Infektionserregern auseinandersetzen und eigene Antikörper bilden. Es gibt mindestens zweihundert verschiedene Erkältungsviren, die insbesondere im Winterhalbjahr aktiv sind. Gerade in Krabbelgruppen, Tagesstätten, Kindergärten und Schulen lauert immer eine Vielzahl an Viren und Bakterien, gegen die sich das kindliche Immunsystem zur Wehr setzen muß. Säuglinge und Kleinkinder haben im Durchschnitt sieben bis acht, Schulkinder fünf bis sechs Erkältungen pro Jahr. Zusätzlich können noch zwei bis drei Magen-Darm-Infekte pro Jahr hinzukommen – manche Kinder reagieren bei praktisch jedem Luftwegsinfekt gleichzeitig mit Durchfall. Mehr als 10% der Kinder sind sogar öfter als zwölfmal pro Jahr erkältet ! All diese Infektionen können zwar sehr lästig sein, sie sind aber ein notwendiges Training für das kind-liche Immunsystem und hinterlassen in vielen Fällen bleibende Immunität (Abwehrfähigkeit). Man spricht von einer physiologischen Infektanfälligkeit. Nach jedem überstandenen Infekt ist die Immunabwehr Ihres Kindes ein Stück widerstandsfähiger. Ab wann sind weitere Untersuchungen erforderlich ? – Vor allem bei Kleinkindern können stark vergrößerte Rachenmandeln (Polypen) Luftwegsinfekte und Mittelohrentzündungen begünstigen, so daß eine Mitbetreuung durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt sinnvoll sein kann. Tritt eine Infektion immer wieder an derselben Stelle auf, muß z.B. bei Lungenentzündungen an eine Fehlbildung oder einen Fremdkörper in den Bronchien gedacht werden. Etwa ab dem Kindergartenalter kann ein wochenlang andauernder Schnupfen je nach Jahreszeit auch mal durch eine Allergie z.B. auf Pollen oder Hausstaubmilben verursacht werden. Nur bei übermäßig häufigen, kompliziert verlaufenden und hartnäckigen Entzündungen durch Bakterien und Pilze sollte, insbesondere wenn zusätzlich eine Gedeihstörung vorliegt, an eine krankhafte Immunschwäche gedacht werden.
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Was tun bei Windpocken?Seit Einführung der Windpocken-Impfung sehen wir diese Kinderkrankheit deutlich seltener in der Kinderarztpraxis, gelegentlich treten nach einmaliger Varizellen-Impfung etwas mildere Windpockenverläufe auf. – Was ist bei einer Windpockenerkrankung zu beachten und welche Maßnahmen sind hilfreich: 1. Während derZeit der Ansteckungsgefahr (also vom Auftreten der ersten Bläschen bis zum vollständigen Austrocknen derselben) sollten die Kinder möglichst im Hause bleiben. Die Ansteckung erfolgt – wie der Name Windpocken schon sagt – über die Luft; feinste Viruspartikel des ansteckenden Bläscheninhaltes verteilen sich in Windeseile. – Bitte bedenken Sie, daß Windpocken nicht für alle Menschen eine meist harmlose Kinderkrankheit darstellen: überall kann man auf immungeschwächte Menschen (z.B. unter Chemotherapie), Schwangere ohne bisherigen Windpockenkontakt, kleine Säuglinge ohne Nestschutz, Erwachsene ohne Windpockenschutz oder Neurodermitiker treffen – übrigens auch beim Gang in die Apotheke direkt nach dem Kinderarztbesuch. 2. Betupfen Sie die Bläschen mit Lotio alba, Zinkschüttelmixturen mit juckreizlinderndem Polidocanol (z.B. ‘Anäthesulf’) oder gerbstoffhaltiger Lotion (z.B. ‘Tannosynth’), um die Windpocken auszutrocknen. – Vermeiden Sie juckreizsteigernden Wärmestau durch Tragen von luftiger Baumwollkleidung. Die Fingernägel sollten bewußt kurz und sauber gehalten werden. Ausgiebiges Baden sollte unterbleiben, um die Haut nicht aufzuweichen; wenn erforderlich können die Kinder kurz abgeduscht werden. 3. Bei starkem Juckreiz hilft das Antiallergikum ‘Fenistil’ in Tropfenform zum Einnehmen, wobei man sich hier die bekannte Nebenwirkung der Müdigkeit bei abendlicher Einnahme zu Nutze machen kann. 4. Bei ausgeprägtem Windpockenbefall der Mundschleimhaut können schmerzlindernde Mundgels hilfreich sein. Schmerzlindernde Salben können bei Bläschen der Genitalschleimhaut zum Einsatz kommen. 5. Treten etwa Windpocken im Bereich der Bindehäute auf oder entstehen aus den Bläschen eitrige, honiggelbe Hautentzündungen, sollte eine zusätzliche antibakterielle Therapie mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. 6. Gemeinschaftseinrichtungen (Kindergärten, Schulen) verlangen entsprechend dem Infektionsschutzgesetz vor Wiederaufnahme des Kindes eine ärztliche Bestätigung, daß keine Ansteckungsgefahr mehr besteht. 7. Nach den Windpocken, d.h. wenn die Krusten der Bläschen endlich abgefallen sind, benötigt die Haut je nach Ausprägung ein wenig rückfettende Pflege. 8. Bei sehr ausgeprägten Windpocken ist das Immunsystem des Kindes manchmal so beansprucht, daß das Kind für eine Weile etwas infektanfälliger erscheint. Geben Sie Ihrem Kind daher genügend Zeit, sich zu erholen.
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Was tun bei bei Verstopfung?Liebe Eltern, oft schon helfen ein paar ganz einfache Veränderungen in der tagtäglichen Ernährung, dauerhaft einen regelmäßigen Stuhlgang herbeizuführen. Klein- und Schulkinder mit Verstopfung sollten zunächst einmal möglichst viel trinken (1 bis 2,5 Liter/Tag, je nach Alter). Als Getränke eignen sich Mineralwasser, Tee, verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte (z.B. Sauerkrautsaft). Ein Glas Buttermilch pro Tag lockert den Stuhlgang auf, eine Tasse Malzkaffee regt die Verdauung an. Oder versuchen Sie mal 1 Teelöffel Feigensaft vor dem Schlafengehen. Aber auch schon ein Glas Wasser täglich morgens auf nüchternen Magen hat oft schon durchschlagenden Erfolg. Bekommen Obst (z.B. frische Pflaumen, Birnen, warmes Apfelmus, Fruchtdeserts mit Feigen oder eingeweichten Backpflaumen), Naturjoghurts (z.B. im Müsli mit 1 Teelöffel am Vorabend eingeweichten Leinsamen), Gemüse (z.B. Sauerkraut mit gedünsteten äpfeln) und Vollkornprodukte. Bereiten Sie das Essen täglich mit Olivenöl zu. Sie sollten folgende Lebensmittel meiden: Weißbrot, Brötchen, Toast, Fast Food (Burger, Pizza) und Mehlspeisen (Nudeln) enthalten zu wenig Ballaststoffe. Milch, Wurst und Fleisch sollten nur in Maßen gegessen werden. Süßigkeiten (Schokolade, Kakao, Kuchen) gibt`s mal vorerst nicht. Auch stopfende Bananen sollten eher weggelassen werden. Schicken Sie ihr Kind regelmäßig nach dem Mittagessen auf die Toilette bzw. aufs Töpfchen, heizen Sie den Raum vorher gemütlich warm und geben Sie Ihrem Kind Bilderbücher mit. Vermeiden Sie zu frühe oder strenge Sauberkeitserziehung! Sorgen Sie für ausreichend körperliche Bewegung ! sollten vor jedem Therapieversuch kinderärztlich untersucht werden. Bei vollgestillten Säuglingen kann Stuhlgang einmal in 10 Tagen ganz normal sein, vorausgesetzt sie werden satt, gedeihen und fühlen sich wohl. Bei der Umstellung auf Flaschenmilchnahrung oder später beim Einführen von Beikost (Karotten stopfen etwas) kann sich der Stuhlgang vorübergehend verfestigen. Bei kleinen Säuglingen können schon mal spezielle Klistiereinläufe (Babylax) erforderlich sein. Bei der Zubereitung von Flaschenmilch sollte evtl. etwas weniger Pulver pro Flasche als angegeben verwendet werden. Geben Sie Ihrem Kind zusätzliche Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee. Milchzucker, bis zu 3mal täglich 2 Teelöffel ins Fläschchen, lockert den Stuhl auf, führt aber oft zu Blähungen. Bei älteren Säuglingen helfen Obst- und Gemüsesäfte bzw. Obstgläschen (z.B. Birne, Pfirsich) gegen Verstopfung, führen allerdings gelegentlich zu einem wunden Po. Versuchen Sie mal 2 Eßlöffel Olivenöl täglich in das Mittagessen gemischt. Oder weichen Sie Backpflaumen übernacht in einem Wasserglas ein und geben Sie Ihrem Kind morgens das Wasser zu trinken. Medikamente zur Stuhlentleerung sollten nur bei ganz hartnäckiger Verstopfung bzw. Schleimhauteinrissen am Po und nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt zeitlich begrenzt verabreicht werden. Damit sich das Thema Stuhlgang bei anhaltender Verstopfung (Obstipation) nicht zu negativ in den Kinderköpfen festsetzt, kann eine Medikation mit Makrogol (macht keine Darmgewöhnung) sinnvoll sein.
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Wieviel Fernsehen darf (m)ein Kind?Zehn Regeln für die Nutzung von Bildschirm-Medien mit Kindern: 1. Fernsehen, Computer oder Play-Station gehören bei Kindern unter 12 Jahren nicht ins Kinderzimmer! 2. Zeiten für die Mediennutzung eindeutig festlegen. 3. Konsequente Kontrolle des Medienkonsums – auch wenn es anstrengend ist ! Kleine Kinder sind wie gefesselt von der Macht der Bilder und finden den Knopf zum Ausschalten nur mit Hilfe ihrer Eltern. Daher: Zeiten aufschreiben. < 3 Jahren: überhaupt kein Fernsehen ! 3 – 5 Jahre: bis 30 Minten / Tag 6 – 9 Jahre: bis 60 Minuten / Tag 10-13 Jahre: bis 90 Minuten / Tag > 13 Jahren: bis 120 Minuten / Tag 4. Das eigene Verhalten zum Fernsehen kritisch überprüfen ! Das Fernsehgerät darf nicht zum Mittelpunkt der Wohnung gemacht werden. Nur gezielt einschalten, nicht wahllos ‘Zappen ‘,den Fernseher nicht einfach nur laufen lassen. 5. Für kleine Kinder gilt: – Kein Fernsehen in den ersten beiden Lebensjahren ! (denn in dieser Zeit liegt die empfindlichste Sprachentwicklungsphase) – Mit Vorschulkindern möglichst nur gemeinsam fernsehen ! (und viel über das Gesehene sprechen) – Viel vorlesen: Vorlesen ist die beste Sprachschule! 6. Für Schulkinder gilt: Erst die Hausaufgaben, dann ggf. Fernsehen oder Computer! 7. Gemeinsam essen – und am Tisch miteinander reden! 8. Kein Fernsehen beim Essen – kein Essen beim Fernsehen! 9. Kein Fernsehen schon morgens vor Kindergarten oder Schule! 10. Aktives Spielen fördern! Eine zu frühe und intensive Nutzung von Bildschirm-Medien wirkt sich negativ auf die Hirnentwicklung aus. Kinder brauchen dazu die Hilfe und Kontrolle ihrer Eltern.
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Wie gefährlich ist eigentlich Fieber?Hohes Fieber kann eine gefährliche Krankheit anzeigen, jedoch würde eine gefährliche Krankheit durch unterdrücktes Fieber nicht ungefährlicher. Fieber entsteht als vom Körper aktiv herbeigeführte, geregelte und begrenzte Temperaturerhöhung meist im Rahmen einer Infektion, hervorgerufen durch eine körpereigene Temperatursollwerterhöhung zum Zwecke einer verbesserten Immunabwehr. Für Eltern ist es wichtig, wenn sie neben der Fiebermessung und ausreichender Flüssigkeitsgabe beobachten, ob der Körper ihres Kindes gerade Wärme zentralisiert (steigendes Fieber) oder peripherisiert (bleibendes oder sinkendes Fieber). Fiebersenkung durch Wadenwickeln ist nur sinnvoll, wenn die Füße warm sind – um die Wärmeabgabe und somit die Temperatursenkung zu unterstützen. Ein auffieberndes und gerade frierendes Kind darf hingegen nicht äußerlich gekühlt werden – es gehört in ein warmes Bett. Fieber kann aber gesenkt werden, wenn das Befinden des fiebernden Kindes dies erforderlich erscheinen lässt, z.B. wenn Gliederschmerzen, Unruhe, Schlappheit, Durstlosigkeit u.a. eine weitere Verschlechterung des Krankheitsbildes befürchten lassen. Hier sind fiebersenkende Medikamente mitunter sehr hilfreich, weil sie zu einer (vorübergehenden) Verbesserung der Befindlichkeit führen und die Kinder so etwas Ruhe und Kraft tanken können. Dies sollte aber nicht darüberhinweg täuschen, dass Kinder z.B. nach einer nächtlichen Gabe von Paracetamol weiter krank sind – sie gehören also morgens keineswegs in den Kindergarten, auch wenn man ihnen ihre Krankheit auf einmal vielleicht nicht mehr ansieht. Interessanterweise aktiviert Paracetamol u.a. den zentralen Cannabisrezeptor CB1, was durchaus eine vorübergehend euphorisierende Wirkung erklären könnte. Wir sind also in der Lage, durch den Einsatz fiebersenkender Medikamente wie Ibuprofen und Paracetamol das Befinden des Kindes im hochfieberhaften Infekt vorübergehend zu verbessern – dies ist zweifelsohne sinnvoll und kann mitunter sogar Krankenhausaufenthalte verhindern. Neben der Tatsache, dass Medikamente nicht unkritisch und routinemäßig eingesetzt werden dürfen, auch um Überdosierungen zu vermeiden, gibt es ernstzunehmende Hinweise dafür, dass sich eine fiebersenkende Therapie ungünstig auf Krankheitsverläufe auswirken kann. Ebenso sollte man einer fieberhaften Impfreaktion nicht mit fiebersenkenden Medikamenten vorbeugen, sondern je nach Befinden des Kindes im Falle von hohem Fieber nach einer Impfung über den Einsatz von Fiebersenkern entscheiden.
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Hilft Honig gegen Husten?Honig statt Hustenblocker: Pünktlich zu Beginn des Winterhalbjahres und somit dem Start der alljährlichen Husten-Schnupfen-Zeit in Kitas, Kindergärten und Schulen möchte ich auf eine jüngst erschienene Veröffentlichung hinweisen. Cohen und Kollegen legen in der Zeitschrift Pediatrics (2012; 130: 465-71) eine wissenschaftlich Untersuchung zur Wirksamkeit von Honig als Hustenmittel vor. Bei 300 Kindern mit Atemwegsinfektionen – Patienten mit Lungenentzündungen, Asthma, Kruppsyndrom usw. ausgenommen – wurden drei verschiedene Sorten Honig verwendet: Eukalyptushonig, Honig aus Lippenblütengewächsen (z.B. Lavendel) und Zitrushonig. Kindern der Placebogruppe wurder ein Sirup aus Dattelextrakt verabreicht. Jeweils vorm Schlafengehen erhielten die Studienteilnehmer 10 g der jeweiligen Honigsorte oder Placebo. Am Folgetag wurden die Eltern befragt. Es zeigte sich, dass bei jeder Honigsorte das Ansprechen verglichen mit dem Dattelsirup deutlich besser war. Zwischen den drei Honigsorten gab es keine Unterschiede. Die Eltern gaben an, der Husten sei weniger quälend gewesen, die Kinder haben besser geschlafen. Auch unter Anwendung des Dattelsirup kam es zu einer Besserung (Placeboeffekt). Die vorliegende Untersuchung belegt – und zwar in einer doppeöblinden, randomisierten, placebokontrollierten Studie – die Wirksamkeit des alten Hausmittels Honig gegen Husten. Verglichen mit diversen Mitteln gegen nächtlichen Reizhusten ist Honig wesentlich ungefährlicher, so dass der Einsatz von Honig dem von Hustenblockern wie Pseudoephdrin, Dextromethorphan, Diphenhydramin oder Codein vorzuziehen ist. Es ist hocherfreulich, dass mit dieser Studie ein uraltes Hausmittel zur symptomatischen Behandlung oberer Atemwegsinfekte bei Kleinkindern eine Evidenzbasierung erfährt. Hustensäfte sind kein Grundnahrungsmittel für Kindergartenkinder im Winterhalbjahr. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass Kinder unter einem Jahr wegen des Risikos des Säuglingsbotulismus keinen Honig erhalten dürfen. Ebenso warnen auch die Studienautoren wegen der Kariesgefahr vor jeder länger dauernden Anwendung. Und natürlich sollten auch weiterhin hustende Kinder je nach Ausprägung und Dauer kinderärztlich untersucht werden.
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Wie kann ich bei meinem Kind einer Allergie vorbeugen?Die zwei wesentlichen vorbeugend wirksamen Empfehlungen lauten: 1. Nichtrauchen bzw. rauchfreie Umgebung, keine Passivrauchbelastung ! 2. Nach Möglichkeit vier Monate voll Stillen. Die vollständigen Empfehlungen zur Allergieprävention in Form eines Eltern-Ratgebers lauten: – Keine Tabakrauch-Belastung in und nach der Schwangerschaft – Eine mütterliche Diät zur Allergie-Vorbeugung in der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht sinnvoll. – Nach Möglichkeit vier Monate voll stillen. – falls Stillen nicht möglich: Hydrolysatnahrung (HA) in den ersten vier Monaten verabreichen. – Beikost schrittweise einführen, wenn das Kind volle vier Monate alt ist. – Keine felltragenden Haustiere neu anschaffen. – Luftschadstoffe (z.B. Formaldehyd) im Kinderzimmer vermeiden. – Hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen vermeiden und regelmäßig lüften, um einem Schimmelpilzwachstum vorzubeugen. – Haut möglichst schonend reinigen und pflegen. – Keine allergisierenden Substanzen auf die Haut bringen. – Alle empfohlenen Schutzimpfungen durchführen. – übergewicht vermeiden.
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Muss mein Kind bei hohem Fieber immer Antibiotika bekommen?Nein! Die häufigste Ursache für hohes Fieber im Kindesalter sind Infektionskrankheiten. Diese werden meistens durch Viren verursacht, welche gar nicht auf Antibiotika ansprechen. Aber auch nicht jede bakterielle Infektion muss zwingend antibiotisch behandelt werden.
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Was sind sogenannte IGEL – Leistungen?IGEL bedeutet „individuelle Gesundheitsleistungen“. Das sind Leistungen, deren Kosten die Kasse nicht übernimmt. Dazu gehören spezielle ärztliche Leistungen wie z.B. bestimmte Injektionen, spezielle Laboruntersuchungen aber auch Atteste und diverse Beratungsleistungen. Bitte sprechen Sie mich an.
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Wann sind die Vorsorge-Untersuchungen für Babys und Kinder?Bei den Früherkennungs-Untersuchungen wird zunächst in kurzen und dann immer größeren Abständen die gesunde Entwicklung Ihres Kindes überprüft. Sie werden von der Krankenkasse bezahlt - allerdings nur, wenn die entsprechenden Zeiträume eingehalten werden. Am besten tragen Sie sich alle Vorsorge-Untersuchungen und Impftermine gleich in einen Kalender ein oder drucken Sie sich aus. Wir kontrollieren dabei zunächst die körperliche und später auch die psychische und soziale Entwicklung des Kindes, zum Beispiel ob es normal sprechen lernt. Für Babys gibt es die U1-U6, für Kleinkinder die U7 und U7a und für Schulkinder die U8-U11 sowie J1 und J2. Sie können an diesen Terminen auch alle Fragen oder Sorgen ansprechen, die Sie zur Entwicklung Ihres Kindes eventuell haben. Impfungen sind zunächst nicht Teil der Vorsorgeuntersuchungen, viele Impftermine können jedoch mit den U-Untersuchungen kombiniert werden.
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Welche Kinderkrankheiten und Impfungen gibt es?Auch Erwachsene können Kinderkrankheiten bekommen. Weil jedoch in der großen Mehrheit der Fälle Kinder betroffen sind, heißen diese ansteckenden Krankheiten "Kinderkrankheiten". Heute sind gegen alle Kinderkrankheiten Impfungen verfügbar. Ihr Kind muss also bei frühzeitiger und vollständiger Impfung nicht unter diesen Krankheiten leiden. Gleich aus mehreren Gründen ist die Impfung gegen Kinderkrankheiten sehr wichtig: Kinderkrankheiten sind keineswegs harmlos. Je nach Infektion kann es zu schweren Komplikationen kommen, die bis hin zur Behinderung oder sogar zum Tod reichen. Mit Impfungen schützen Sie nicht nur Ihr eigenes Kind, sondern auch andere Menschen. Personen mit bestimmten Krankheiten können sich nämlich nicht impfen lassen. Sie müssen darauf vertrauen, dass die Menschen in ihrem Umfeld geimpft sind und sie nicht anstecken. Auch Säuglinge, die noch zu jung für die Impfung sind, werden so geschützt. Wenn sich genügend Menschen impfen lassen, können Krankheiten vollständig ausgerottet werden. Das ist beispielsweise mit Pocken schon gelungen. Impfungen sind sehr sicher. Die Nebenwirkungen beschränken sich normalerweise auf eine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle und eventuell Fieber und Unwohlsein. Komplikationen wie eine allergische Reaktion sind äußerst selten - viel seltener als Komplikationen bei den Kinderkrankheiten. Aus all diesen Gründen empfehlen alle Experten die Impfungen gegen Kinderkrankheiten (zum Beispiel das Robert-Koch-Institut, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die WHO…).
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Mein Baby hat weiße Pünktchen auf der Nase. Was ist das?Hierbei kann es sich um Milien handeln. Diese kleinen Ansammlungen von Hautfetten sind keine Krankheit und entstehen durch Hormonschwankungen, denen das Neugeborene nach der Entbindung ausgesetzt ist. Milien treten vor allem an der Nase auf. Sie verschwinden in der Regel innerhalb des ersten Lebensmonats von alleine wieder.
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HPV-Impfung bei Jugendlichen?Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Bleibt eine HPV-Infektion bestehen, kann sich im Laufe der Zeit Krebs entwickeln, vor allem am Gebärmutterhals, aber auch an After oder Penis und in Mund und Rachen. Die Impfung schützt wirksam vor den gefährlichsten HPV-Typen und senkt damit das Risiko für diese Krebserkrankungen. Für den bestmöglichen Schutz sollte vor dem ersten sexuellen Kontakt bereits ein Impfschutz bestehen. Eine Ansteckung mit HPV erfolgt hauptsächlich durch sexuelle Kontakte. Die Erreger gelangen über kleinste Verletzungen der Haut oder über Schleimhäute in den Körper. In seltenen Fällen können Papillomviren durch eine Schmierinfektionen durch Gegenstände übertragen werden. Außerdem ist eine Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt möglich. Die HPV-Impfungen für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren werden von den Krankenkassen übernommen. Verpasste Impfungen können vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden und werden ebenfalls von den Krankenkassen bezahlt. In der Regel werden allgemein empfohlene Impfungen auch von den privaten Krankenversicherungen übernommen. Auskunft erhalten Sie in diesem Fall direkt bei Ihrer privaten Krankenversicherung.
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Was tun gegen Zähneknirschen?Wenn kleine Kinder mit den Zähnen knirschen, liegt das nicht an psychischen Problemen, Spannungen oder Stress. Bei Schulkindern und Erwachsenen ist es hingegen so, dass das Zähneknirschen durch Stress oder Ängste bedingt sein kann. Kinder in den ersten Lebensjahren knirschen deshalb, weil sich die Zähne im Ober- und Unterkiefer erst mal von der Form aneinander anpassen müssen. Damit die Kauflächen gut zueinander passen, also die „Geometrie“ der beiden Zahnreihen übereinstimmt und auch zum Kiefergelenk passt, müssen bestimmte Nerven und Rezeptoren im Laufe des Wachstums programmiert werden. Deshalb knirschen sich Kinder diese Passform quasi zurecht.
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Wie lassen sich Kapseln am leichtesten schlucken?Am leichtesten können Kinder Kapseln oder Tablettenmit etwas Breiigem schlucken. Nehmen Sie einen Löffel Apfelmus (oder auch Kartoffelbrei), legen Sie die Kapseldort hinein und geben Sie das Ganze Ihrer Tochter ein. Alternativkönnen Sie noch die „Oblatenmethode“ versuchen.Nehmen Sie eine handelsübliche Backoblate, machen Sie sie nass und wickeln Sie die Kapsel damit ein. Oft „flutscht“es dann fast wie von selbst.
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Was dürfen Babys essen, um Verschlucken und Ersticken vorzubeugen?"Babys und Kleinkinder verschlucken sich tatsächlich leichter als größere Kinder. Die Schutzreflexe bei Verschlucken (Würgen, Husten) funktionieren schon, nur sind sie oft noch nicht so effektiv. Große Gefahr, dass etwas verschluckt wird, besteht insbesondere bei kleinen harten Speisen (z.B. Erdnüsse, gehackte Nüsse, Pistazien, abgeknabberte Karottenstückchen) oder sehr trockenen, krümeligen Speisen (z.B. Zwieback, Grissini), die sich nicht schnell genug mit dem Speichel zu einem „Brei“ im Mund vermengen. Nun gibt es aber Kinder wie Ihren Sohn, die einfach keinen Brei mögen und alles schon im Babyalter lieber so essen wie die Eltern. Damit möglichst wenig passieren kann, sollten Sie ihn nur unter Aufsicht essen lassen und ihn dabei immer gut beobachten. Er sollte nur essen, wenn er aufrecht sitzt, nie in halb liegender Position (Babywippe!) oder später, wenn er schon laufen kann, beim Herumlaufen. Auch durch die Auswahl der Speisen können Sie vorbeugen. Geben Sie am besten nur Nahrung, die relativ weich ist und im Mund schnell breiig wird, z. B. beim Brot Toastbrot (es gibt ja Vollkorntoast), aber kein Knäcke, harte Brötchen oder Zwieback, beim Obst und Gemüse nur weiche Sorten roh (mürber Apfel, Birne, Banane, Melone, Gurke ohne Schale) oder ansonsten etwas gedünstet (z.B. Karotte, Kohlrabi, Brokkoli), sodass es schon weich, aber noch nicht matschig ist und noch in die Hand genommen werden kann. Erste Hilfe im Notfall bei Ersticken (was hoffentlich nie eintritt!): 1. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. 2. Hustet oder würgt Ihr Kind oder hat es Atemnot, legen Sie es mit der Brust in leichter Kopftieflage auf Ihre Hand bzw. Ihren Oberschenkel. Alternativ können Sie es auch an den Fußknöcheln mit dem Kopf nach unten halten. Klopfen Sie nun mit der flachen Hand in rascher Folge bis zu fünfmal kräftig zwischen die Schulterblätter. 3. Tritt keine Besserung ein bzw. wurde der Fremdkörper nicht ausgehustet, sofort Notarzt rufen! 4. Wiederholen Sie das unter 2. beschriebene Vorgehen mehrmals, bis der Notarzt eintrifft. 5. Droht Ihr Baby zu ersticken, können Sie Folgendes tun: Setzen Sie sich auf einen Stuhl und legen Sie das Baby mit dem Rücken auf Ihre Oberschenkel (Kopf zum Knie). Unterstützen Sie seinen Kopf mit einer Hand, halten Sie es gut fest und senken Sie die Knie, sodass der Kopf tiefer als der Körper liegt. Legen Sie nun die freie Hand auf das Brustbein (knapp unterhalb der Verbindungslinie zwischen den beiden Brustwarzen) und drücken Sie bis zu fünfmal in Folge schnell und kräftig nach unten. Eventuell wiederholen.
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Freistellung bei Erkrankung des Kindes: Wie ist die Rechtslage?der Anspruch auf bezahlte Freistellung von der Arbeit bei Krankheit des Kindes gilt für alle gesetzlich versicherten Arbeitnehmer, sofern auch das Kind gesetzlich versichert ist. Sie sind im Falle einer privaten Krankenversicherung tatsächlich schlechter gestellt. Hier ein Überblick, der die Sachlage erläutert: Wenn ‑ beide Eltern berufstätig sind und ‑ ein Kind unter 12 Jahren krank ist oder einen Unfall hatte und gepflegt werden muss und ‑ keine andere Person im Haushalt lebt, die das Kind betreuen kann, darf jedes gesetzlich krankenversicherte Elternteil gegen Vorlage eines Attests zehn Tage pro Kind und Jahr zu Hause bleiben, bei mehreren Kindern insgesamt maximal 25 Tage. Alleinerziehende dürfen entsprechend die doppelten Zeiten in Anspruch nehmen, also 20 Tage pro Kind und insgesamt maximal 50 Tage bei mehreren Kindern. Außerdem gilt: Hat z. B. die Mutter ihre Fehltage schon ausgeschöpft, kann sie sich die Tage des Vaters übertragen lassen, sofern dieser die Betreuung des kranken Kindes nicht übernehmen kann. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen für diese Zeit ein Krankengeld: 70 Prozent des Bruttoverdienstes oder maximal 90 Prozent des Nettogehalts. Selbstständige, die in einer gesetzlichen Krankenkasse mit Anspruch auf Krankengeld versichert sind, können – je nach Satzung der betreffenden Krankenkasse – Anspruch auf Freistellung haben. Hier hilft nur: Nachfragen im speziellen Einzelfall! Je nach den Klauseln im Arbeitsvertrag können berufstätige Mütter und Väter, die gesetzlich krankenversichert sind, auch über den Arbeitgeber einen Anspruch auf bezahlte Freistellung haben. In dieser Zeit zahlt der Arbeitgeber das reguläre Gehalt weiter – so als wären Sie selbst krank. Danach greift, wenn nötig, die Freistellung mit Bezahlung des Krankengeldes über die Krankenkasse. Leider gilt auch diese Regelung wieder nur für gesetzlich versicherte Eltern!
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Schutz vor Zecken?Zecken können unter anderem Hirnhautentzündung und Borreliose übertragen, zwei gefährliche Krankheiten. Gegen die Hirnhautentzündung können Sie Ihre Kinder impfen lassen, gegen Borreliose allerdings nicht. Nach einem Zeckenbiss sollten Sie die Haut nach Rötungen absuchen und uns gegebenenfalls aufsuchen. Mit Antibiotika kann die Borreliose behandelt werden. Da Zecken, entgegen landläufiger Meinung, nicht auf Bäumen, sondern im hohen Gras oder in Gebüschen leben, helfen Hosen und feste Schuhe vorbeugend gegen Bisse. Besonders aktiv sind Zecken, wenn es warm und feucht ist. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren, und üben Sie mit Ihnen, zumindest im Sommer oder nach einem Tag im Freien, jeden Abend den Körper nach festgebissenen Zecken und Rötungen abzusuchen. Auf der Internetseite www.zeckenschule.de gibt es viele kindgerecht aufbereitete Informationen, die als Gesprächsgrundlage hilfreich sind.
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Mein Kind isst schlecht! Warum?Bei kleinen Kindern kann die täglich benötigte Nahrungsmenge starken Schwankungen unterliegen. Lernen Sie, Ihrem Sohn zu vertrauen: Bieten Sie ihm das Essen zu festen Zeiten an. Ihr Sohn darf selbst entscheiden, ob er hungrig ist und, wenn er essen möchte, wovon. Er isst einfach so viel oder so wenig er mag von dem, was es zu den Mahlzeiten gibt und bekommt kein Extra- oder Ersatzessen. Geben Sie Ihrem Kind Zwischenmahlzeiten, damit sein Blutzuckerspiegel zwischen den Hauptmahlzeiten nicht zu stark abfällt. Vermeiden Sie jedoch zu viele Süßigkeiten oder Knabbereien zwischen den Mahlzeiten. Besser sind etwas frisches Obst oder ein Stück Brot. Hier noch einige Tipps für Ihren kleinen „Suppenkasper“: Sorgen Sie für eine entspannte Atmosphäre bei Tisch. Sprechen Sie vor allem nicht über das Essproblem Ihres Sohnes! Wenn alle sich beim Essen gut unterhalten, schmeckt es auch gleich viel besser. Füttern Sie nicht nebenbei. Essen Sie gemeinsam am Familientisch. Ihr Kind sollte dabei nicht „bespaßt“ oder „bespielt“ werden, nur damit er noch ein Häppchen isst. Servieren Sie kleine Portionen, denn ein zu voller Teller entmutigt ihn nur. Kleine Portionen, möglichst ansprechend arrangiert, laden zum Zugreifen ein. Besonders anregend sehen bunte Gemüse in allen Farben aus, aus denen Sie z.B. Muster oder Gesichter legen können. Akzeptieren Sie, wenn er bestimmte Lebensmittel ablehnt. Bieten Sie diese einige Wochen später, eventuell anders zubereitet, wieder an. Wenn Ihr Kind auch mit diesen Ratschlägen keinen Appetit bekommt, brauchen Sie vermutlich spezielle psychotherapeutische Hilfe. Wenden Sie sich bitte an uns.
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Wie lässt sich ein Kleinkind zum Zähneputzen bewegen?Zähneputzen ist bei Kindern zwischen einem und zwei Jahren häufig ein schwieriges Unterfangen. Natürlich sollten Kinderzähne täglich gereinigt werden, doch wenn es immer nur mit Zwang geht, baut sich eher ein tiefer Widerwille dagegen auf – Ihre Befürchtung ist also berechtigt. Hier einige Tipps, wie es vielleicht trotzdem funktioniert: Lassen Sie Ihrem Kind ganz spielerisch erst einmal selbst Zähne putzen und versuchen Sie dann nachzuputzen.Und wenn er überhaupt nicht mag, sollten Sie im zweiten Lebensjahr nicht mit Druck darauf bestehen. Ersatzweise können Sie seine Zähnchen einmal am Tag mit einem feuchten Baumwoll-Läppchen (z. B. sauberes Taschentuch) von beiden Seiten abreiben, damit sich kein Belag bildet. Ansonsten sollten Sie vielleicht zusammen Zähne putzen, und zwar Sie – quasi als Vorbild – Ihre Zähne und Ihrem Kind seine Zähne. Gut wäre dabei ein Kinderspiegel, damit Ihr Kind sich beim Putzen sehen kann – dann wird das Ganze gleich viel interessanter. Oder lassen Sie ihm Ihre Zähne putzen, und dann putzen Sie seine. Geben Sie ihm jetzt schon eine fluoridfreie Zahncreme (z. B. nenedent ohne Fluorid), damit es etwas schäumt. Kaufen Sie eine attraktive Zahnbürste mit buntem Bild am Griff oder mit angedeuteter Tierform. Beim Nachputzen können Sie einen Reim oder ein Lied erfinden, zu dem Sie rhythmisch im Takt bzw. Versmaß putzen können. Wenn Ihr Kind längere Zeit nicht mitmacht beim Zähneputzen, können Sie eventuell auch in diesem Alter schon Konsequenzen folgen lassen: Wer sich nicht einmal am Tag die Zähne nachputzen lässt, kann leider keine Süßigkeiten bekommen und natürlich auch keinen gesüßten Tee oder Saftschorle zum Trinken (nur Wasser oder ungesüßten Tee), weil der Zucker ja sonst die Zähnchen kaputt macht.
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Was tun, wenn das Baby nicht durchschläft?"Im Alter von 7 bis 9 Monaten sind viele Kinder sehr schwierig. In diesem Alter sind Babys oft besonders anstrengend und schlafen schlecht, da sie große Sprünge in ihrer Entwicklung machen und auch auszutesten beginnen, wie Mama und Papa reagieren. Es ist richtig, tagsüber noch 2 bis 3 Stillmahlzeiten / Milchmahlzeiten aus dem Fläschchen zusätzlich zu Gemüse- Fleisch-Brei und abendlichem Milchbrei beizubehalten. Ein Baby mit 8 Monaten braucht durchschnittlich 14 Stunden Schlaf, nachts etwa 11 Stunden plus zwei Tagesschläfchen. Schläft Ihre Kind denn tagsüber sehr viel, sodass sie nachts nicht ausreichend müde ist und deswegen mehrmals aufwacht? Dann die Tagesschläfchen kürzer halten, indem Sie Ihrem Kind evtl. nach jeweils 90 Minuten (so lange dauert etwa ein Schlafzyklus) aufwecken. Um wieder mehr Nachtruhe für Sie zu erreichen, sollten Sie Ihrem Kind zum Einschlafen an etwas anderes als Ihre Brust gewöhnen. Das könnte ein Schnuller oder ein Schmusetuch sein. An einem Schmusetuch kann es auch gut saugen. Sie können, sofern Sie wollen, ruhig weiter stillen, müssen aber Stillen und Einschlafen voneinander trennen. Also z. B. abends erst stillen, anschließend wickeln und für die Nacht anziehen und dann mit Schnuller oder Schmusetuch wach ins Bettchen legen. Natürlich müssen Sie sich auf Protest gefasst machen, der je nach Temperament Ihres Kindes 7 bis 14 Tage dauern kann. Bleiben Sie ruhig in ihrer Nähe sitzen, bis sie eingeschlafen ist, damit es sich nicht allein gelassen fühlt. Wenn Ihr Kind schreit, können Sie sie einige Minuten sanft streicheln.
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Was hilft bei Wachstumsschmerzen?Unter Wachstumsschmerzen leiden häufig Kinder und Jugendliche. Die Schmerzen betreffen am häufigsten Unterschenkel und Knie und treten oft mehrere Nächte hintereinander auf, um dann wieder für Wochen zu verschwinden. Ob die Schmerzen wirklich durch das Wachstum verursacht werden, ist nicht bekannt. Diese Wachstumsschmerzen an sich sind nicht gefährlich und verschwinden von selbst wieder. Es muss aber immer abgeklärt werden, ob nicht doch eine andere Erkrankung dahintersteckt. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich irgendwelche sichtbaren Veränderungen an dem schmerzenden Bein finden lassen (z. B. eine Gelenkschwellung oder Rötung), das Kind hinkt, Fieber hat oder die Schmerzen auch morgens noch andauern. Prinzipiell ist die Anwendung von Wärme hilfreich. Legen Sie Ihrem Kind eine Wärmflasche oder eine erwärmte Gelkompresse zwischen beide Unterschenkel. Oft lassen schon dadurch die Schmerzen etwas nach. Sollte es nicht besser werden, suchen Sie uns bitte auf.
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Mein Kind hat Bauchschmerzen, was tun?"Immer, wenn irgendetwas komisch ist oder schmerzhaft, heißt das bei Kindern "Bauchweh". Beim Wachsen, beim Zubettgehen etc. sind Bauchschmerzen angesagt. Ein bisschen Bauchmassage, eine Wärmeflasche, ein wenig Ablenkung und alles ist wieder in Ordnung. Nichts Beunruhigendes also. Insbesondere wenn das immer zu bestimmten Situationen auftritt, z.B. Zubettgehen oder in den Kindergarten gehen. Wenn die Schmerzen aber auch außerhalb solcher Situationen auftreten, wenn Kinder aus dem Schlaf wegen Bauchschmerzen aufwachen oder wenn das Allgemeinbefinden, z.B. beim Laufen etc. beeinträchtigt ist, dann muss das abgeklärt werden. Bauchweh kann der Schlüssel zu vielen Problemen und Krankheiten des Körpers und der Seele sein, bei kleinen wie großen Menschen. Viele chronische Krankheiten gehen auch mit Bauchschmerzen einher, Stoffwechselerkrankungen, Nahrungsunverträglichkeiten und viele Allgemeinerkrankungen. Wiederkehrende Bauchschmerzen muss in der Praxis untersucht werden. Achten Sie dabei auf das Auftreten, führen sie sozusagen Tagebuch: wie oft, wie lange und zu welchen Zeiten treten die Beschwerden auf. Gibt es begleitende Symptome, z.B. Durchfall, Blässe, etc. Gibt es einen Zusammenhang mit den Essenszeiten? Was wurde gegessen (aufschreiben!), z.B. Milch oder Obstsäfte? Gibt es in der Familie Krankheiten, z.B. Magenschleimhautentzündung? Wenn Bauchschmerzen plötzlich und heftig auftreten ist, das in jedem Alter ein Fall für die Akutsprechstunde, egal ob mit Fieber oder Durchfall oder sonst etwas.
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Mein Kind hat Ohrenschmerzen, was tun?"Ohrschmerzen sind häufige Beschwerden im Kindesalter. Oft haben die Kinder Schnupfen, der die Nase und die "Abwasserleitung" des Mittelohres, die sog. Eustachsche Röhre, verstopft. Durch diese läuft normalerweise das Sekret aus dem Mittelohr ab und darüber wird auch die Entlüftung zum Druckausgleich des Ohres bewirkt. Ist die Röhre verschlossen kommt es zum Sekretstau im Mittelohr und zum schmerzhaften Überdruck. Dieser verursacht ein z.T. heftiges Druckgefühl, wie man es aus dem Flugzeug oder beim Bergauffahren kennt, welches die Kinder als Schmerz wahrnehmen. Hier muss man schnell etwas gegen Schmerzen und zur Druckentlastung tun. In dem gestauten Sekret können sich aber auch schnell Entzündungen festsetzen. Diese sind meistens viral und brauchen deshalb keine antibiotische Behandlung. Bei eitrigen Ohrentzündungen können die Bakterien jedoch schwere Schäden am Ohr und Komplikationen verursachen. Bei akuten Ohrschmerzen ihres Kindes geben sie also als erstes z.B. nachts etwas gegen die Schmerzen und abschwellende Nasentropfen, begleitend Zwiebelwickel (teilen sie eine Zwiebel, in ein Leinentuch einwickeln, auf der Herdplatte erwärmen, an dem eigenen Handrücken die Temperatur prüfen, ca. 15 min auf das Ohr halten). In jedem Fall müssen Ohrenschmerzen am nächsten Tag in der Praxis vorgestellt werden, da nur in der klinischen Untersuchung zwischen einem harmlosen Erguss und einer bakteriellen Ohrentzündung, die unbedingt antibiotisch behandelt werden muss, unterschieden werden kann. Wichtig ist in jedem Fall die Nachkontrolle nach 2 - 3 Tagen. Eine Ohrentzündung ist nicht ansteckend, der zugrunde liegende Schnupfen natürlich schon. Bei gutem Allgemeinzustand können die Kinder schnell wieder "unter die Leute". Bei wiederkehrenden Ergüssen und Entzündungen muss im Einzelfall eine HNO-ärztliche Mitbehandlung erfolgen.
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Säuglingsnahrung?Muttermilch ist die beste Ernährung für Babys und Säuglinge. Nichts kommt ihr in Zusammensetzung, Ausgewogenheit und Vorbeugung gegen Allergien gleich. Und das Stillen stellt einen natürlichen Einstieg in die harmonische Beziehung zwischen Mutter und Kind dar. Aber manchmal klappt das Stillen nicht so einfach, wie es in den Elternzeitschriften erscheint. Vielleicht hat die Mutter zu wenig Milch oder es gibt andere Gründe, dann können Sie in Rücksprache die Säuglingsernährung mit hypoallergener (HA-Milch) ergänzen, diese sollte auch als reine Milchernährung gegeben werden, wenn die Eltern allergische Erkrankungen (Heuschnupfen, Neurodermitis, Asthma) haben. Vor fünfeinhalb Monaten sollte keine feste Nahrung gegeben werden, da die Babys noch nicht über ausreichende Schutzreflexe verfügen, um versehentlich in die Lunge verschluckte Nahrung effektiv auszuhusten. Dann aber sollte mittags mit Frühkarotten, bei Allergien oder empfindlicher Haut besser Kürbis, begonnen werden. Wenn das Füttern mit dem Löffel soweit klappt, dass ein Großteil des Gläschens im Baby bleibt, sollte auf Karotten-Kartoffel umgestellt werden. Dann gleichzeitig, um Verstopfung zu vermeiden, nachmittags mit Obst, Apfel oder Birne, beginnen, hier reicht auch ein ganzes Gläschen meist nicht und es muss noch ein bisschen Milch oder Tee zugefüttert werden. Abends reicht die Milch meist noch lange, irgendwann muss aber ein Brei, der mit Wasser oder HA-Milch angemacht wird, gefüttert werden, dass die Babys über die Nacht kommen. Ab dem 7. Monat sollte 2 – 3 mal die Woche festere Nahrung zugeführt werden. Wenn diese „Basiskost“ steht, sollte pro Woche ein Nahrungsmittel neu eingeführt werden. Daneben strukturieren Sie mit diesem Ernährungsplan Ihr Kind über den Tagesablauf, dies ist wichtig, damit es sich von Anfang an an regelmäßige Mahlzeiten gewöhnt. Trinken kann es daneben soviel es will, aber bitte nur Wasser oder selbstgemachten Tee. Wenn Sie Ihr Kind jetzt nämlich geschmacklich auf Säfte oder süßen Tee „eichen“, wird es später, wenn es sich selbst bedienen kann, nicht mehr so leicht Wasser oder Tee akzeptieren.
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